Anton Heilegger

Kanzleiangestellter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1902    † 1943

 

Lebenslauf

Anton Heilegger wurde am 3.12.1902 in Josefsthal (Niederösterreich) geboren. Er war Kanzleiangestellter in einer Rechtsanwaltskanzlei. Von 1919 - 1927 war er Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich.

Verbindungsmann der KPÖ

Vom Frühjahr 1940 bis Jänner  1941 war Anton Heilegger Verbindungsmann der KPÖ zwischen Wien und der Südbahnstrecke.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 3. 7. 1941 wurde Anton Heilegger verhaftet und am 11. 11. 1942 gemeinsam mit Karl Pansky, Josef Fleischmann, Leopold Hörbinger, Anton Heřmann und Franz Maier (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 15.2.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Durch Heřmann wurde er mit Margarete Jost in Verbindung gebracht und diese bestellte ihn zum Lit.-Mann für das Gebiet Baden. Als solcher fuhr Heilegger im Herbst 1940 viermal nach Wien und brachte dabei jedes Mal Pakete mit der Hetzschrift »Weg und Ziel« mit, die er an Heřmann weitergab. Die Jost folgte sie ihm zweimal bei Straßentreffs aus, zweimal behob er sie in dem Lederwarengeschäft des Kaufmanns [Johann] Durda in Wien, bei dem sie die Jost hinterlegt hatte.“

Gedenktafel, Benennung einer Verkehrsfläche nach Anton Heilegger

Sein Name steht auf einer Gedenktafel am Mahnmal für die Opfer beider Weltkriege in Traiskirchen; eine Verkehrsfläche in Traiskirchen ist nach ihm benannt (Anton Heilegger-Straße).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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